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Biodiversitätscheck in Kirchengemeinden (BiCK)
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Evangelischer Friedhof Spenge | Foto: Dr. Gudrun Kordecki
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Lieber Leserin, lieber Leser,
Ende letzten Jahres habe ich in einem Radiobeitrag gelernt, dass es vier unterschiedliche Arten von Giraffen gibt und nicht, wie bisher gedacht, nur eine genetische Art. Forscher haben dies 2021 im Rahmen der Untersuchung zu sinkenden Populationszahlen der Giraffen in Afrika bestätigt. Eine wichtige Entdeckung der genetischen Vielfalt! Leider wurde dabei auch festgestellt, dass die vier Arten bereits kurz nach der Entdeckung als bedroht gelten und auf die Rote Liste gesetzt werden müssen. Die Forscher haben gehofft, die Tiere durch Umsiedlung und Zusammenführung in geeignete Lebensräume schützen und untereinander vermehren zu können. Doch auf Grund der genetischen Abweichungen der Arten kann dies nicht zum Erfolg führen.
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Zugegeben, Giraffen gehören nicht zum typischen Lebensraum Friedhof in unseren Gefilden, aber sie teilen ihr Schicksal mit heimischen Arten, vor allem Insekten. Durch Übernutzung und Verschmutzung der Ökosysteme wird der Lebensraum vieler Arten bedroht und zerstört. Eine Vielzahl an Insektenarten verschwindet, ohne dass wir es merken oder sie überhaupt entdecken konnten.
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Durch einen sorgsamen und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und dem Schutz von Flächen können wir die Schöpfung jedoch bewahren. Das BiCK-Projekt begleitet die Friedhofsträgerinnen der EKvW auch in diesem Jahr bei ihren vielfältigen Vorhaben rund um den Schutz der Biodiversität. Neue Kirchengemeinden können jetzt einsteigen und von der Förderung sowie dem umfassenden Bildungs- und Vernetzungsangebot profitieren. In Kürze finden Infoveranstaltungen statt. Melden Sie sich zu den untenstehenden Terminen an und leiten Sie diese gerne an Interessierte weiter.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre dieser Ausgabe!
Nina Harnisch, BiCK Projektleiterin
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Weltbiodiversitätskonferenz COP15 in Montreal 07.-19.12.2022
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NABU sucht schmetterlingsfreundliche Friedhöfe - Jetzt bewerben!
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ABC-Konzept fördert Artenvielfalt in der Wiese
In Tübingen wird seit 2010 auf 43 Grünflächen ein Konzept gegen das Artensterben praktiziert. Durch eine gezielte Anpassung des Managements wurden die Flächen von artenarmen Rasen zu artenreichen Mähwiesen umgewandelt.
"Die Flächen wurden dazu nach dem "A-B-C-Konzept" eingeteilt und konsequent bewirtschaftet:
» A – sind Rasen, die wir brauchen. Spielplatzrasen, Liegewiesen, Sportplätze und Architekturrasen. » B – sind Rasen, die niemand begründen kann. Rasenflächen, die aus Personalgründen oder Kostenstupidität regelmäßig geschoren werden, weil es so schwer ist, im Alltagstrott noch Ideen umzusetzen, Neues zu wagen und sich dem Gewohnten entgegenzustellen. » C – sind perfekte Wiesen voller Funktionalität. Grünflächen, die so aussehen, wie artenreiche Wiesen eben aussehen, wenn man sie nach klassischen Methoden pflegt." (Philipp Unterweger, Schon ein Anfang: Pflege ändern, in Flächenmanager 02/2019)
Weitere Informationen aus Tübingen finden Sie hier.
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Ev. Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede: Erhalt der Lindenallee auf Herzkamper Friedhof gesichert
Eine strukturreiche Lindenallee prägt den Friedhof in Herzkamp und ist von großer ökologischer Bedeutung, insbesondere für Insekten, Vögel und Fledermäuse. Im Rahmen des BiCK-Projekts konnte ihr Erhalt gesichert werden. Diese und weitere Maßnahmen werden im Gemeindebrief der Kirchengemeinde auf Seite 23 beschrieben (Ausgabe 1/2022).
Lesen Sie hier den Gemeindebrief.
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Ev. Friedhof Ibbenbüren: Sie lassen den Weg frei!
In Ibbenbüren fielen uns neben artenreichen Laubbäumen und einer (den gesamten Friedhof umgebenden) Weißdornhecke besonders positiv die vielen unbefestigten Wege auf. Sie stellen in ihren Randbereichen einen Lebensraum für Wildbienen und Grabwespen dar. Die wassergebundene Decke der Wege leistet einen Beitrag gegen Flächenversiegelung und ermöglicht die allmähliche Versickerung von Regenwasser. Wie auf dem Foto auch zu sehen, sind die Grabkantensteine vielfach mit Flechten und Moosen dicht bewachsen.
Lesen Sie hier den Bericht zum Ev. Friedhof in Ibbenbüren.
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Ev. Friedhof Niederwenigern: Ideale Bedingungen für die Blume des Jahres!
Viele Rasenflächen werden auf diesem Friedhof schon jetzt seltener gemäht. Und so hat auch die Kleine Braunelle, Blume des Jahres 2023, hier ihren Platz. Außerdem kommen viele weitere Kräuter vor, zum Beispiel das Gewöhnliche Leinkraut. Seine hellgelben Blüten fallen schon von Weitem auf und locken verschiedene Insekten an.
Lesen Sie hier den Bericht zum Ev. Friedhof in Niederwenigern.
Weitere Friedhöfe, auf denen der BiodiversitätsCheck durchgeführt wurde, und weitere Berichte folgen in der nächsten Ausgabe des Newsletters.
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Blume des Jahres 2023: Die Kleine Braunelle Blütenmarathon für Insekten!
Mit jeder Ausgabe unseres Newsletters stellen wir Ihnen eine Pflanze näher vor, die wir während unserer Begehungen auf dem Friedhof gesehen haben. Auch Tiere und Pilze möchten wir Ihnen gerne in dieser Form präsentieren. In dieser Ausgabe geht es um die Blume des Jahres 2023: Die Kleine Braunelle.
Mehr zur Kleinen Braunelle lesen Sie hier.
In der nächsten Ausgabe unseres Newsletters erfahren Sie Wissenswertes über das Landkärtchen, einen Tagfalter, der zum Insekt des Jahres 2023 gekürt wurde.
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Pl@ntNet - Pflanzenbestimmung
Oftmals sieht man eine schöne Pflanze, hat aber keine Ahnung, wie sie heißt. Normalerweise hätte man keine Chance, den Namen der Blume herauszufinden, doch "Pl@ntNet Pflanzenbestimmung" hilft: Sie müssen nur ein Foto der Pflanze mit der App schießen und schon wird das Bild mit der Referenzdatenbank abgeglichen, die aktuell rund 30.000 Pflanzenarten beinhaltet und kontinuierlich wächst. Mit dieser App können auch viele Zierpflanzen bestimmt werden.
Weitere Informationen zur App lesen Sie hier.
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Empfehlungen | Rezensionen | Publikationen
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Sigrid Tinz: Haufenweise Lebensräume Ein Lob der Unordnung im Garten
Die Geoökologin Sigrid Tinz hält in diesem Buch ein Plädoyer für mehr Unordnung im Garten und stellt leicht umsetzbare Naturschutzprojekte aus Totholz, Ästen, Laub und Steinen vor. Tierportraits helfen, auf die Lebensweisen und Bedürfnisse der lebenswerten Wildtiere Rücksicht zu nehmen und ungebetene Gäste fernzuhalten. All das kann man fast 1:1 auf Friedhöfe übertragen.
Hier finden Sie eine Rezension von Carina Völker (BiCK) und weitere Informationen.
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Sigrid Tinz: Der Friedhof lebt! Orte für Artenvielfalt, Naturschutz und Begegnung
Friedhöfe bieten Platz für die Trauer und für das Leben. Das ist die Kernaussage dieses reich bebilderten Buches von der Geoökologin Sigrid Tinz. Insekten, Singvögel, Reptilien, Eulen oder Fledermäuse finden auf Friedhöfen wertvolle Lebensräume. Zwischen Mauern und Steinen, in Hecken, Sträuchern oder alten Bäumen finden Tiere Unterschlupf und Nahrung.
Hier finden Sie eine Rezension von Dr. Gudrun Kordecki (BiCK) und weitere Informationen.
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📅 31.01.2023 | 19 - 21 Uhr | Online-Veranstaltung | BiCK-Neujahrsempfang
Das BiCK-Projekt lädt die Schöpfungsbotschafter*innen zum digitalen Neujahrsempfang ein. Starten Sie mit uns in ein neues Projektjahr. Zum Auftakt hören wir einen Gastbeitrag zum Thema Wildbienen von Sonja Schulze, Universität Würzburg. Die Referentin berichtet von ihren wissenschaftlichen Untersuchungen über Lebensräume von Wildbienen in Gärten, öffentlichen Grünflächen und Friedhöfen und rundet ihren Beitrag mit praktischen Tipps und Informationen für unsere Friedhöfe ab.
Melden Sie sich bis zum 24.01.2023 per Mail an bick@ekvw.de mit dem Betreff „Neujahrsempfang“ an. Die Veranstaltung wird per ZOOM durchgeführt und ist für Sie kostenlos.
Wir freuen uns auf Sie!
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📅 Bewerbungen 2023: Informationsveranstaltungen zum BiCK-Projekt
Friedhöfe können sich 2023 um einen Platz im BiCK-Projekt bewerben. Machen Sie mit und nehmen Sie an einer unserer Infoveranstaltungen teil. Die Termine für das Projektjahr 2023: 24.01.2023 | 19 Uhr | Online 26.01.2023 | 10 Uhr | Online 02.02.2023 | 19 Uhr | Haus landeskirchlicher Dienste, Dortmund 28.02.2023 | 19 Uhr | Gemeindehaus Werste, Ev. Kirchengemeinde Vollmerdingsen-Werste im Kirchenkreis Vlotho Leiten Sie die Termine gerne auch an Interessierte weiter. Weitere Details und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
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📅 Save the date: 26.04.2023 | 18 - 20 Uhr | Online-Veranstaltung | "Citizen Science im BiCK-Projekt"
Die Schöpfungsbotschafter*innen und BiCK-Verantwortlichen in den teilnehmenden Kirchengemeinden erhalten durch die NABU Naturschutzstation Münsterland eine Einführung in die Methodiken zur begleitenden Ökologischen Evaluation des Projekts.
Eine persönliche Einladung folgt.
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Das Projekt „BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden“ (BiCK) wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Evangelische Kirche von Westfalen führt den BiodiversitätsCheck auf kirchlichen Friedhöfen durch.
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Dieser Newsletter gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.
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Titelbild: ©Dr. Gudrun Kordecki | Editorial: ©LubosHouska_pixabay | Aktuelles: ©Dr. Gudrun Kordecki | ©Nina Harnisch | ©Dr. Gudrun Kordecki | Meldungen der Friedhöfe: ©Dr. Gunnar Waesch | ©Carina Völker | ©Dr. Gunnar Waesch | Was haben wir denn hier?: ©Dr. Gudrun Kordecki | Nützliche Tools: ©Pl@ntNet | Empfehlungen: ©Carina Völker | ©Dr. Gudrun Kordecki | Termine: ©Memed_Nurrohmadcalender_Pixabay
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