Hallo Nicole Piela,
gerade noch schwelgten wir im goldenen Oktober, spürten der Wärme des Sommers nach, da sammelten sich schon die grau-weißen Glücksbringer abends an ihren Rastplätzen, satt gefuttert vom Mais, der auf den Feldern zurückblieb.
Die Ahornblätter leuchteten rot um die Wette, buhlend um unsere Aufmerksamkeit, ähnlich wie Halloween, das mit dem Reformationstag konkurrierte.
Kinder bettelten noch um Süßes, da kam schon Allerheiligen um die Ecke geschlichen, fies und nebelumhüllt und trübe, nur von Grabkerzen in Plastik erleuchtet.
Wer schnell genug war, hatte schon den Garten und Gräber von allem Übel gesäubert, die Begonien aus der Erde gerissen und im Loch die Stacheldrahtpflanze versenkt, ganz im Zeitgeist, das Laub vom kurzgeschor‘nen Rasen gekratzt – kein Platz für Regenwurm und Igel.
Hauptsache sauber. Hauptsache winterfest. Ein Fest? Für wen?
Manche lassen das Laub liegen und die Stängel stehen, Puppen und Schmetterlingseier bergend, pickende Vögel einladend, aufzeigend gen Himmel. Ignorieren die ausgestreckten Finger der Nachbarn, anklagend auf die Person zeigend, die die Natur Natur sein lässt.
Da ziehen sie auch schon über uns hinweg: Hunderte von Kranichen, machen sich auf, das Weite zu suchen, Wärme und Nahrung, über den Himmel so blau wie Aquamarin, die Luft klar und kalt, laut rufend ziehen sie, sich Kommandos zuwerfend, jubilierend, hilfesuchend um Anschluss bittend, sich hochschraubend, den anderen hinterher.
Nun sind sie weg.
Seitdem ist Nebel.
Und Niesel.
Und Dunkel.
Aber nicht bei uns, nicht bei BiCK:
Da gibt es Workshops, da gibt es Meetings,
da gehen Lichter auf, da leuchten Augen,
da wird gemeinsam gepflanzt, geplant, gemacht.
Machen ist wie Wollen. Nur krasser! 💪
PS: Und hilft gegen Novemberblues! 🍂
Viel Freude beim Lesen dieses Newsletters,
Carina Völker, BiCK-Projektleiterin