Liebe Leserin, lieber Leser,
vor einer Woche waren wir mit unserem neugeborenen Sohn bei der sogenannten U2-Untersuchung. Der Kinderarzt hielt den kleinen Kerl an den Händen, so dass seine Füße den Tisch berührten. Und was tat er? Er setzte einen Fuß vor den anderen, machte kleine Laufbewegungen – ganz instinktiv. Kein Anzeichen von Hochbegabung, sondern ein angeborener Reflex. Und doch, sagte der Arzt: „Ich staune jedes Mal wieder über diese kleinen Wunder.“
Dieser Satz ist mir geblieben.
Vielleicht gibt es nicht in jedem Leben gerade ein neugeborenes Kind, über das man staunen kann. Aber in jeder unserer BiCK-Gemeinden gibt es einen Friedhof. Und genau jetzt – in dieser Jahreszeit – lädt uns die Natur ein, mit den staunenden Augen dieses Kinderarztes über diese besonderen Orte zu gehen.
Natürlich ist es „normal“, und doch: Jedes Blatt, das sich entfaltet, jede Blüte, die sich öffnet, ist ein kleines Wunder von Gottes Schöpfung. Auf unseren Friedhöfen wird das sichtbar – wenn wir hinschauen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gutes Staunen, neugieriges Entdecken und eine anregende Lektüre.
Johann Waas, Fachreferent im BiCK-Projekt